FAQ

Wie kann Schulbau Open Source beim Planen und Bauen von Schulen helfen?

Der Schulbau in Deutschland benötigt dringend Innovationen, damit die Architektur von Schulen die aktuellen Anforderungen in der Bildung unterstützen kann. Die Schulbaupraxis basiert jedoch an vielen Stellen noch auf Erfahrungen, Normen und Richtlinien, die aus der Vergangenheit stammen und innovative Lösungen nicht unterstützen. Deshalb wünschen sich viele mit der Planung von Schulbauprojekten befasste Akteurinnen und Akteure über allgemeine Empfehlungen und Richtlinien hinaus ganz konkrete und praktische Lösungen. Schulbau Open Source macht solche Lösungen zugänglich: durch die detaillierte Dokumentation von zukunftsgerichteten Schulbauprojekten und das komplette Planungswissen, das dahintersteckt.

Warum brauchen wir eine andere Schularchitektur?

Investitionen in Schulbau sind Investitionen in die Zukunft, die dringend auf neue pädagogische und schulorganisatorische Anforderungen reagieren müssen. Gute Bildung und eine entsprechende Bildungsinfrastruktur sind Schlüsselfaktoren erfolgreicher Städte und Regionen und bieten Chancen für die Menschen vor Ort. Neue Konzepte, Empfehlungen und gebaute Beispiele sind längst vorhanden. Deshalb kann es nicht sein, dass immer noch Schulen nach altem Muster gebaut werden. Niemand würde Büros heute ohne Bedarfsanalyse nach einem 100 Jahre alten Schema bauen – warum Schulen? Der Bedarf an Sanierungen und neuen Schulgebäuden ist unverändert hoch. Wer jetzt an einer bedarfsgerechten Planung und Entwicklung spart, verbrennt Investitionen in den Schulbau – und in die Zukunft von Bildung.

Was verstehen wir unter Open Source?

In vielen Bereichen ist das Teilen von Wissen heute ein Treiber für Innovation. Auch in der Architektur können innovative Konzepte die bestehende Praxis an vielen Orten bereichern. Wie bei einer Open Source Software legt Schulbau Open Source den „Quellcode“ von Projekten offen, um darin enthaltene Ideen und Lösungen zu verbreiten und es anderen zu ermöglichen, diese nachzuvollziehen und auf andere Gegebenheiten und Rahmenbedingungen zu übertragen. Schulbau Open Source verbindet so die Idee hochwertiger Architektur mit dem Anspruch „für alle“: gute zukunftsfähige Architektur aus öffentlichen Stiftungsprojekten, die an vielen Orten weiterwirken kann, im Dienst der Gemeinschaft.

Kann man die Pilotprojekte von Schulbau Open Source einfach „kopieren“?

Theoretisch ja, praktisch nein. Eine gute Schularchitektur steht immer in Bezug zu den konkreten pädagogischen, kulturellen und städtebaulichen Kontexten vor Ort, für die sie eine differenzierte Lösung bietet. Die Pilotprojekte in Schulbau Open Source sind deshalb nicht als „Muster“ gedacht, sondern sie zeigen, wie in einem konkreten Projekt mit innovativem Anspruch wichtige Planungsentscheidungen zustande gekommen sind. So kann zwar nicht das Gesamtergebnis, wohl aber viele Details aus diesem Projekt als konkrete Vorlage dienen. Sie können in die Planung anderer Projekte übernommen und dort für die Bedingungen vor Ort angepasst werden.

Ist es teurer, Schulen anders zu bauen?

Nein. „Anders“ zu bauen ist zunächst einmal kostenneutral: Mit der gleichen Menge an Raum lassen sich andere Raumkonstellationen und Funktionen kostenneutral entwickeln. Umgekehrt bietet neuer Schulbau sogar das Potenzial, kostengünstiger zu bauen – und langfristig gesehen Kosten zu vermeiden. Durch den Wegfall monofunktionaler Verkehrsflächen bzw. deren Integration in die pädagogische Fläche sind Schulgebäude flexibler nutzbar. Sollte sich eine Veränderung in der Nutzung ergeben, können Flächen und Funktionen einfacher neu zugeordnet werden. Das Umbauen und Nachrüsten ist zu geringeren Kosten möglich, wenn wie im Pilotprojekt Weimar technische Anlagen überdacht und robuste einfache Standards (Werkstattcharakter) dafür sorgen, dass alles gut zugänglich und nachvollziehbar ist. Eine Öffnung zum Quartier ermöglicht es zudem, Flächen gemeinsam zu nutzen oder sogar zu vermieten. Die erhöhte Variabilität sorgt nicht nur im Alltag, sondern auch in der langfristigen Nutzung für mehr Spielräume.

Was ist eine zukunftsfähige Schularchitektur?

Eine zukunftsfähige Schularchitektur bietet Räume und Strukturen für differenziertes individuelles Lernen, ist ökologisch und baukulturell anspruchsvoll, unterstützt die Kreativität und vielfältige Aktivitäten, berücksichtigt die Anforderungen und Chancen von Inklusion, Ganztag und Digitalisierung, ermöglicht die Kooperation aller, schafft Räume zum Wohlfühlen und Arbeiten, verbindet innen, außen und Quartier, ist ästhetisch bildend und offen für Veränderung. Sie setzt ein Zeichen dafür, dass Bildung in unserer Gesellschaft wertgeschätzt wird und einen hohen Stellenwert hat.

Was ist das Innovative an den Pilotprojekten von Schulbau Open Source?

Die Pilotprojekte suchen in Auseinandersetzung mit vielfach veralteten Normen und Standards nach innovativen Lösungen, die den heutigen und zukünftigen Anforderungen an Schule gerecht werden. Dabei geht es nicht um Innovation im Sinne von „Leuchtturm-Projekten“, sondern um ein Gesamtkonzept, das belastbar ist für den Alltag und für die Zukunft – zum Beispiel durch flexible Grundrissstrukturen oder einen technikreduzierten Ansatz bei der Lüftung. Worin der Bedarf an Innovation bei den einzelnen Themen eines Schulbaus genau besteht, ist zu Beginn jedes Kapitels ausführlich erklärt.

Was passiert, wenn Schulen weiter wie früher gebaut werden?

Es wird ein immenses Investitionsvolumen in Neubau-, Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen fließen, die an den aktuellen pädagogischen Anforderungen und den Anforderungen der jeweiligen Schulen, Standorte und Kommunen komplett vorbeigehen. Die Chance, den Neubau und die Sanierung von Schulen zu nutzen für den notwendigen fundamentalen Wandel wird vertan, mit unabsehbaren Folgen und Folgekosten. Natürlich können sich Menschen auch Räumen anpassen und „das Beste draus machen“ – aber das ist nicht das Ziel von Investitionen. Es geht darum, jetzt an möglichst vielen Orten die hohen Investitionen so effektiv, nachhaltig und zukunftsorientiert einzusetzen, wie es möglich ist.

Warum ist Schulbau Open Source eine verlässliche Quelle?

Seit fast 20 Jahren setzen sich die Montag Stiftungen dafür ein, ein neues Denken und Handeln im Schulbau zu etablieren. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Pädagogik, Architektur, Planung und Verwaltung arbeiten wir an Grundlagen, Richtlinien und Konzepten – und daran, sie in der Praxis umzusetzen. Unser Ziel: Schulbauten, die eine hochwertige und zeitgemäße Bildung für alle unterstützen. Für das Planen und Bauen von Schulen stellen wir umfangreiche Grundlagen zur Verfügung, darunter das Standardwerk „Schulen planen und bauen 2.0”, die „Leitlinien für leistungsfähige Schulbauten in Deutschland” bis hin zu neuen Studien zu Brandschutz oder Inklusion. Zu den vielen Pilotprojekten, die wir begleitet haben, gehört unter anderen die preisgekrönte Bildungslandschaft Altstadt Nord in Köln, die wir mit initiiert, über einen langen Planungs- und Bauprozess begleitet haben und noch immer begleiten. Aktuelle Infos zu unseren Aktivitäten und Veröffentlichungen finden sich in unserem Blog schulen-planen-und-bauen.de.

Wie kann man die Materialien verwenden?

Das Copyright für alle Inhalte auf Schulbau Open Source liegt bei der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft. Mit den Nutzungsbedingungen möchten wir den Nutzerinnen und Nutzern ermöglichen, die Materialien auch zur Veranschaulichung gegenüber Dritten zu verwenden – zum Beispiel im Rahmen von Publikationen, Präsentationen oder Schulungen rund um das Thema Schulbau, aber auch im Rahmen der Planung und Ausführung von Schulbauprojekten. Der genaue Umfang der Nutzungsrechte für die verschiedenen Arten von Inhalten ist Gegenstand der Nutzungsbedingungen.

An wen kann ich mich wenden, wenn ich weitere Fragen habe?

Wenn Sie uns Ihre Fragen schicken, ergänzen wir die Antworten gerne in unseren FAQ. Darüber hinaus können Sie sich auch direkt an die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft wenden. Wir helfen gerne weiter und stellen Kontakte her, können aber keine persönlichen Beratungen im Rahmen von Schulbauprojekten übernehmen.

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