Schule öffnet sich zur Stadt – und Stadt öffnet sich zur Schule. Schule ist kein geschlossenes System, das aus sich heraus alle notwendigen Ressourcen bereitstellen kann. Außerschulische Lernorte werden von vielen Schulen heute vermehrt mitgenutzt und mitgestaltet. Zugleich können Schulen als ein Baustein der sozialen Infrastruktur funktional und baulich wichtige Ankerstrukturen im Quartier bieten.
Herkömmliche Schulbauten bleiben als monofunktionale Zweckgebäude in der Regel untergenutzt. Bis auf die Schulsporthallen, die in der Regel auch von Vereinen mitgenutzt werden, sind viele Schulen nach Schulschluss ausgestorben und widersprechen ökonomischen und ökologischen Anforderungen. Mit Mehrfach- und Mischnutzungen können Schulen ihre ökonomische Effizienz deutlich steigern und leisten dadurch nebenbei einen Beitrag zum Klimaschutz.
Anstelle stadträumlich isolierter Anlagen wird Schule als aktiver Baustein der Nachbarschaft erkennbar. Die Markierungen von Eingangszone und Außengrenzen des Geländes signalisieren Offenheit und Transparenz. Zugleich muss für die Schülerinnen und Schüler deutlich sein: »Das ist unser Platz, Gäste sind willkommen.«
Mit den Klassenraum-Flur-Schulen waren Schulgebäude stadträumlich oftmals als Kombination länglicher Riegel erkennbar, welche auf der Aneinanderreihung gleichförmiger Klassenräume basierten (U / H / L / O / I-Formen). Zeitgemäße pädagogische Konzepte führen dagegen oft zu vielfältigeren Raumstrukturen und erfordern zumeist größere Gebäudetiefen. Eine kleinteiligere Verteilung auf verschiedene getrennte Gebäudekomplexe hat – vorausgesetzt, der Standort lässt eine Aufteilung überhaupt zu – den großen pädagogischen Vorteil, dass vor allem jüngere Schülerinnen und Schüler sich nicht in einem großen Komplex verloren fühlen, sondern »ihren Ort« haben.
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